Donnerstag, 3. Oktober 2019

Hornemann-Recherche

Vorab

Friedrich Konrad Hornemann erkundete gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Auftrag der Londoner African Association Karawanenrouten und Landschaften in Nordafrikas. Nach Durchquerung der Sahara starb er, vermutlich in Bokane (Republik Niger). Schriftliche Berichte über seine Erkundungen gelangten nach Europa. Posthume erschienen seine Reiseberichte, ergänzt und überarbeitet in London, Paris und Weimar.
In Hornemanns Geburtsstadt, Hildesheim, wurde 1896 eine Straße nach ihm benannt. Nationalstolz machte ihn zum "ersten deutschen Afrikaforscher". Seit Mitte des 20.Jahrhunderts erschienen sachlichere Aussagen. Nur wenige Autoren hatten Neues zu berichten. Eine öffentliche Diskussion führte 1997 in Hildesheim zur Neuauflage des Hornemann-Tagebuchs. In den folgenden Jahren, bis 2004, befasste sich die Uni-Hildesheim in vier Symposien mit F.K. Hornemann.



 

Gleichwohl blieben Fragen der Hornemann-Forschung bislang unberücksichtigt. Beispielsweise seine Stellung vor dem Hintergrund der europäischen Afrikaforschung der präkolonialen Zeit. Die Geschichtsschreibung afrikanischer Staaten und Ethnien wurden nur angeschnitten. Stattdessen verlagerten sich die behandelten Themen vom Leben und Werk Hornemanns mehr und mehr auf die aktuelle Situation jener Gebiete, die er einst bereiste oder sich als Reiseziel setzte. 
Hier sollen zur Hornemann-Recherche vorrangig handschriftliche Dokumente dienen, danach erst edierte Schriften des 19. Jahrhunderts. Dazu zählen beispielsweise jene Brieftexte, die im sogenannten Tagebuch Hornemanns Eingang fanden. Zweitrangig werden einige der veröffentlichten Beiträge von Hornemanns deutschen Zeitgenossen bewertet. Dennoch sollen sie in die Quellensammlung aufgenommen werden.