Vorab
Friedrich Konrad Hornemann erkundete gegen Ende des 18. Jahrhunderts im Auftrag der
Londoner African Association Karawanenrouten und Landschaften in
Nordafrikas.
Nach Durchquerung der Sahara starb er, vermutlich in Bokane (Republik
Niger). Schriftliche Berichte über seine Erkundungen gelangten nach
Europa. Posthume erschienen seine Reiseberichte, ergänzt und überarbeitet in London, Paris und Weimar.
In Hornemanns Geburtsstadt, Hildesheim, wurde 1896 eine Straße nach ihm benannt. Nationalstolz machte ihn zum "ersten deutschen Afrikaforscher". Seit Mitte des 20.Jahrhunderts erschienen sachlichere Aussagen. Nur wenige Autoren hatten Neues zu berichten. Eine öffentliche Diskussion führte 1997 in Hildesheim zur Neuauflage des Hornemann-Tagebuchs. In den folgenden Jahren, bis 2004, befasste sich die Uni-Hildesheim in vier Symposien mit F.K. Hornemann.
Gleichwohl
blieben Fragen der Hornemann-Forschung bislang unberücksichtigt.
Beispielsweise seine Stellung vor dem Hintergrund der europäischen
Afrikaforschung der präkolonialen Zeit. Die Geschichtsschreibung
afrikanischer Staaten und Ethnien wurden nur angeschnitten. Stattdessen verlagerten sich die behandelten Themen vom Leben und Werk
Hornemanns mehr und mehr auf die aktuelle Situation jener Gebiete,
die er einst bereiste oder sich als Reiseziel setzte.
Hier
sollen zur Hornemann-Recherche vorrangig
handschriftliche Dokumente dienen, danach erst edierte Schriften des
19. Jahrhunderts. Dazu zählen beispielsweise jene Brieftexte, die im sogenannten Tagebuch
Hornemanns Eingang fanden. Zweitrangig werden einige der
veröffentlichten Beiträge von Hornemanns deutschen Zeitgenossen
bewertet. Dennoch sollen sie in die
Quellensammlung aufgenommen werden.